Kein Reisebericht, sondern eine Kurzgeschichte. Vielleicht eine
Liebesgeschichte der beiden Protagonisten, aber mit Sicherheit eine
Liebeserklärung an die Stadt Venedig.
Schon auf dem Cover ein erster Hinweis, warum diese Reise unternommen
wird: Gründe, um Venedig zu besuchen, gibt es viele. Einer davon ist die
Musik, ist der italienische Komponist Giuseppe Verdi, ist seine berühmte
Oper La Traviata. Zumindest findet das Gerlinde und erfüllt
sich mit dieser Reise einen Traum.
Gerlinde und André, die Protagonisten: Gerlinde, die sich scheu in die
Welt hinauswagt und André, der Vielgereiste. Er nimmt nicht nur Gerlinde,
sondern uns alle an die Hand, um unsere Neugierde, um die Liebe zu dieser
bezaubernden Stadt, zu wecken. Wenn sie uns nach der Lektüre nicht mehr
loslässt, die Serenissima Repubblica di San Marco, die kränkelnde Königin
verblichener Handelsmacht – so ist es an der Zeit, ihr einen Besuch
abzustatten. Die Autorin wünscht: Gute Reise!
Auf 58 Seiten erfahren Leser und Leserinnen, wie wunderbar Erinnerungen
mit einer fiktiven Handlung verknüpft werden können. Wie aus eigenem
Bildmaterial, mit einer exclusiven Auswahl von Sehenswürdigkeiten,
durchaus romantische Erzählungen entstehen.
http://www.edition-buchshop.de/buchshop-artikel-venedig___die_kraenkelnde_koenigin_verblichener_handelsmacht-1636.htm
Die Leseprobe
Seite 15-17 „Im Hotel San Moise“ finden Sie über obigen Link
Leseprobe: Seite 11:
Transfer zum Hotel San Moise.
Es geht auf zehn – genauer gesagt einundzwanzig Uhr sechsundvierzig – und
die blaue Stunde zeigt sich voller Romantik. Die Beleuchtungen entfalten
eine wunderbare Atmosphäre. Hier wird es spät dunkel, denkt Gerlinde. Es
ist halt Hochsommer … Der Bus fährt von Mestre über die Ponte della
Liberta – oder heißt es über den? Sie blickt fasziniert von der fast vier
Kilometer langen Brücke, die parallel zur Eisenbahnlinie verläuft. Das
Wasser der Lagune hält sich bedeckt im Abendlicht.
Sie betrachtet die Gesellschaft genauer. Zwei Reihen vor ihr sitzt André –
auch allein auf seiner Bank. Sie sollte sich Gesichter merken, damit sie
nicht zu allem Überfluss einer fremden Gruppe hinterherrennt.
Das ist also Venezia, die Repubblica
di San Marco. Sie hat sich die Stadt anders
vorgestellt. Reicher, prächtiger. Der Bus hält hinter einem Parkhaus am
Piazzale Roma. Es sind nur wenige Schritte bis zum Canal Grande. Die
Menschen wuseln hin und her. Gleich hinter der enttäuschend schlichten
großen Brücke – im Prospekt hatte sie wunderbare Bauten gesehen –
Warteschlangen an den Anlegern.
Canal
Grande.
Die Hauptstraße Venedigs. Der große, der breite
Kanal. Den hatte sie sich schon im Stadtplan angesehen. Aber im Original
übertrifft er ihre Erwartung. Ein solcher Fluss durchtrennt die
Inselstadt?
Covergestaltung Monika Herzog